Corona: Was obdachlose Menschen in München fordern

Für obdachlose Menschen ist es nahezu unmöglich, den offiziellen Empfehlungen zur Bekämpfung des Coronakrise Folge zu leisten. Sie sind nicht in der Lage, sich wirkungsvoll gegen das Virus zu schützen. Das Leben auf der Straße erschwert die Teilnahme am Kampf gegen die Pandemie. 

Am 17. März 2020 formulierten etwa 15 Nutzer*innen der tagsüber geschlossenen Münchner Notschlafstelle für Obdachlose in der Bayernkaserne nachvollziehbare Vorschläge, um gegen die Pandemie anzukommen:

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Widerstand gegen NS und Euthanasie

Antje Kosemund erlebte kurz nach dem Beginn der Nazi-Diktatur als Kind Gestapo Razzien. Ihr Vater war in der Widerstandsgruppe „Antifaschistischer Kampfbund Hamburg Nord“ organisiert. Nach der „Schutzhaft“ des Vaters galt die Kinderreiche Familie als „politisch unzuverlässig“. Die darauffolgende Entlassung des Vaters bedeutete für die Familie drastische Armut. Antjes Schwester Irma wurde der Familie entrissen und in die Alsterdorfer Anstalten verbracht, von wo sie in die Euthanasie-Tötungsanstalt Wien-Spiegelgrund deportiert wurde, in der sie schließlich ermordet wurde.

Kosemund setzt sich seit Jahrzehnten für eine Aufarbeitung der Verbrechen der Euthanasie ein. Durch ihr Engagement wurde die Beisetzung sterblicher Überreste der Spiegelgrund-Opfer erwirkt. Ihre bekannteste Publikation ist „Sperlingskinder. Faschismus und Nachkrieg: Vergessen ist Verweigerung der Erinnerung!“ im VSA-Verlag.

Grabstelle der Kindereuthanasie-Opfer am Wiener Zentralfriedhof. CC BY-SA 3.0

Gestern war Antje Kosemund im Webtalk-Spezial der IG Metall Jugendbildungsbildungsstätte Schliersee und berichtete über ihre Erlebnisse der Nazi-Diktatur und der Spurensuche nach dem Verbleib ihrer Schwester Irma. Die Online-Veranstaltung kann auf facebook nachgehört werden.

Zeitzeuginnengespräch mit Antje Kosemund

Für diejenigen, die gestern bei unserem Zeitzeug*innen-Gespräch nicht dabei sein konnten, schaut gerne nochmal rein. #75JahreBefreiung

Gepostet von IG Metall Jugendbildungszentrum Schliersee am Mittwoch, 6. Mai 2020

Tag der Befreiung – Gedenken und Kundgebung

Der 75. Jahrestag der Befreiung wird am Freitag, 08.Mai in München mit einer Kranzniederlegung am Platz der Opfer des Nationalsozialismus (17 Uhr) und einer Kundgebung am Marienplatz (18 Uhr) begangen.

Nie wieder Krieg heißt heute: Abrüstung statt Aufrüstung!
Mehr Geld für Krankenhäuser und Pflegepersonal, statt Milliarden für Rüstung und Krieg!

Schluss mit der „atomaren Teilhabe“ – US-Atomwaffen raus aus Deutschland und Europa!

Schluss mit den völkerrechtswidrigen Sanktionen!
Solidarität mit den Geflüchteten!

VVN-BdA Kreisvereinigung München – Vollständiger Aufruf (pdf)
Sowjetisches Ehrenmal im Treptower Park. Spasibo heißt Dankeschön. CC BY-SA 3.0

Pressekonferenz Mittwoch, 6.Mai 2020

Pressekonferenz am Mittwoch, 6. Mai 2020, um 12 Uhr
live auf Youtube


Es sprechen:
– Vertreter*innen der Initiative break isolation stellen den 12-Punkte-Forderungskatalog zur Covid-19-Pandemie & ihren Folgen vor sowie die Kundgebung und Demonstration am 11. Mai 2020
Konstantin Wecker (Musiker & Autor)
Dr. Sarah Straub (Musikerin & Psychologin)
RA Alexander Hoffmann (Anwalt),
– Moderation: Michael Backmund (Journalist & Autor)


Zur Kundgebung & Demonstration am Montag, 11. Mai 2020
break isolation
Solidarität mit unseren Angehörigen in stationären Einrichtungen und Pflegeheimen – gemeinsam gegen Ausgrenzung und Kontaktsperren!

Protestkundgebung & Demo am Montag, 11. Mai 2020, u.a. mit den Sprecher*innen der Initiative break isolation, Konstantin Wecker (Musiker & Autor) und Sarah Straub (Musikerin und Psychologin), Pflegekräften, Gewerkschafter*innen und Betroffenen aus verschiedenen Einrichtungen. Anschließend Demonstrationszug zur „Münchner Freiheit!“ mit Schildern, Transparenten, Musik, Abstand und Schutzmasken.

Hinweis:
Personen, die rechten Parteien oder Organisationen angehören, der rechten  Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, antisemitische, sexistische, nationalistische, militaristische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen oder Verschwörungstheorien in Erscheinung getreten sind, sind auf der Kundgebung und Demonstration nicht erwünscht.