Eltern kämpfen um Besuch bei kranker Tochter

„Wir können die Kinder doch nicht wegsperren, bis es einen Impfstoff gibt,“ unter dieser Überschrift berichtet Spiegel Online über die Situation einer schwerst pflegebedürftigen Vier-Jährigen und ihrer Eltern, die sich erst nach einem Gerichtsentscheid nach mehreren Wochen wieder treffen durften.

Wegen des Coronavirus durfte eine Familie ihre schwerbehinderte Tochter über Wochen nicht besuchen. Die Eltern klagten dagegen. Ihr Fall zeigt, wie schwer Pandemieschutz und soziale Bedürfnisse in diesen Tagen vereinbar sind.

Vollständiger Artikel bei spiegel-online.

Geflüchtete: Dem Virus ausgeliefert

In einem Gastbeitrag widmet sich Ulla Jelpke in der heutigen Ausgabe der jungen Welt der dramatischen Lage in den Lagern für Geflüchtete.

Unter Flüchtlingen breitet sich Covid-19 rasant aus. Gerichtsurteile ermöglichen Verlassen von Massenunterkünften

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Nutzen Reisebeschränkungen?

Reisebeschränkungen treffen aktuell (auch) viele Pflegekräfte, die ihre eigenen Verwandten nicht mehr besuchen können – oder nicht zu ihrem Arbeitsort kommen. Der NDR/WDR greift eine Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation auf, die diese Reisebeschränkungen in Frage stellt.

Für die WHO ist klar: Reisebeschränkungen schaden bei einer Pandemie mehr als dass sie nutzen. Das Innenministerium riegelt die Grenzen dennoch ab, kann das auf Anfrage aber nicht wissenschaftlich begründen.

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Eingesperrt und ausgeliefert: Corona in deutschen Flüchtlingsunterkünften

Hunderte von Covid-19-Fällen in Sammelunterkünften für Geflüchtete, die u.E. die Bezeichnung als Lager verdient haben, gar 68% Infektionsquote in Ellwangen. Noch nicht Erkrankte, die sich mit positiv Getesteten ein Zimmer teilen müssen und wochenlange Quarantäne für alle, denen diese Unterbringung von Gesetzes wegen auferlegt ist. Die Monitor-Reportage vom 30.04. zeigt einmal mehr auf, was auch schon vor Corona gegolten hat, aber jetzt umso wichtiger ist: Die Lager für Geflüchtete gehören zu Gunsten einer dezentralen Unterbringung aufgelöst!

Auch, wenn in dem Bericht keines der Lager in Bayern erwähnt wird, gibt es keinen Grund anzunehmen, dass die Situation hier besser wäre. Im Gegenteil: Der Bayerische Flüchtlingsrat schreibt in einem Bericht aus dem ANKER-Zentrum Geldersheim von 109 Infektionen am 22.04.20.

Corona in Gefängnissen: Hoch ansteckend

In seiner Sendung vom 30.04.2020 geht das investigative Magazin Monitor der Covid-19-Situation in deutschen Gefängnissen auf die Spur. Zwei Angehörige von Strafgefangenen, die sich um die Gesundheit ihrer Ehemänner schildern ihre Lage. Auch die Gewerkschaft Bund der Strafvollzugsbediensteten prangert an, dass zu wenig Schutzausrüstung zur Verfügung steht. Und der ehemalige Leiter einer JVA fordert für alle Haftstrafen von unter einem Jahr den Vollzug zu unterbrechen.

„Im Altenheim wird Schutz zur Gefahr“

Auch Doris Schneider, Geschäftsführerin der Caritas-Altenheime in München, hat erkannt: Der Zustand vieler Bewohner verschlechtert sich durch das Besuchsverbot dramatisch.

Mittlerweile, so Schneider, berichteten sämtliche Heimleitungen, dass die Bewohner stark litten und gesundheitlich abbauten. Dass der Leidensdruck steige, mit jedem Tag, an dem sie ihre Angehörigen nicht sehen dürfen. „Wir können nicht ausschließen, dass die Bewohner sterben – und nicht an Corona.“

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NRW: Experten plädieren für Besuche – unter Vorgaben

Der WDR zitiert aus einem Gutachten, das vom NRW-Gesundheitsministerium in Auftrag gegeben wurde. Alte, pflegebedürftige und behinderte Menschen auch nach einem Ende der Kontaktsperre weiter zu isolieren, könne demnach zu „einem größeren Schaden führen, als es das Risiko einer Infektion mit sich bringt“. Das Ausbleiben von Besuchen könne zu „Apathie, Depressionen und Suizidgedanken“ führen, warnt das Team um den Pflegeforscher Markus Zimmermann von der Bochumer Hochschule für Gesundheit.

Der Bericht erzählt außerdem von der Musikerin Melanie Zink, die für die Bewohner*innen eines Pflegeheims ein Konzert gab – von einer Drehleiter aus. Ganzer Artikel bei wdr.de

„Lieber sterben, als eingesperrt zu sein“

Das Redaktionsnetzwerk Deutschland portraitiert Helga Witt-Kronshage (86). Eine „Preußin durch und durch“, die geschützt werden soll – ohne, dass jemand gefragt hätte, ob sie das auch will.

Ihre Sprachstörung hat sich verschlimmert. Sie spricht kaum noch. Mit wem auch? Sie hatte gerade Bekanntschaft geschlossen mit Mitbewohnern, war gern draußen im Garten. “Ich weiß ja, dass ich nicht mehr lange zu leben habe”, sagt sie. “Das ist nicht schlimm. Aber niemand hat mich gefragt, ob ich meine letzte Lebenszeit so verbringen will.” Isolation verändert Körper und Seele. Die Konzentration schwindet, die kognitive Leistungsfähigkeit sinkt. “Sie würde, wenn sie Covid-19 bekäme, sicher nicht beatmet werden wollen”, sagt ihre Tochter. “Sehr wohl aber würde sie wollen, dass sie, wenn sie im Sterben liegt, einen Angehörigen bei sich hat und nicht allein ist.”

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Gefangenengewerkschaft fordert bundesweite Aussetzung der Ersatzfreiheitsstrafe und Aufhebung von Besuchsverboten in Haftanstalten

Die jungeWelt im Gespräch mit der Gefangenengewerkschaft / Bundesweiter Organisation (GG/BO).

Um die angespannte Situation in den Haftanstalten zu mindern, fordert die GG/BO, die sogenannte Ersatzfreiheitsstrafe bundesweit auszusetzen. Beispielsweise für Menschen, die wegen nicht zurückgezahlter Schulden inhaftiert sind. Einige Bundesländer wie Berlin, Hamburg, Bremen und Sachsen sind zu dieser Regelung übergegangen. In Sachsen beziehe sich das aber nur auf »Neuaufnahmen«, sagte Herold. Bereits inhaftierte Schuldner blieben in Haft.

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